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Mannheim: Corona und die Auswirkungen auf die Gastronomie

Verantwortlicher Autor: Peter Michael Neuen Mannheim, 24.09.2020, 15:59 Uhr
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Mannheim [ENA] Die Auswirkungen von Corona auf die Gastronomie-Betriebe, also Restaurants, Bars und Imbiss-Stuben sind verheerend. Seit dem Ausbruch von Corona in Deutschland und dem absoluten „Lock Down“ sind nun 6 Monate vergangen. In den vergangenen Wochen habe ich mit Gastonomen über die Auswirkungen und die damit verbundenen Einbußen gesprochen und die Resonanz ist fast überall gleich.

In den ersten 2 bis drei Monaten kam es zu Umsatzrückgängen von 80 bis 90 Prozent. Einige Betriebe mussten für Wochen aufgrund der verordneten Kontaktsperre schließen, lediglich die Unternehmen, die kurzfristig auf Heim- und Lieferservice umgestellt haben, konnten in dieser Zeit wenigstens einen Teil ihrer laufenden Betriebskosten decken. Auch hat es die Unternehmen weniger hart getroffen, in denen die ganze Familie mitarbeitet, denn nur dadurch sind sie einigermaßen über die Runden gekommen.

Besonders hart getroffen hat es die Restaurants oder Imbiss-Shops, deren Kundenstamm hauptsächlich aus Schülern, Studenten und Büroangestellten bestehen, denn durch die Schulschließungen und die Umstellung vieler Betriebe auf Home Office sind fast 90 Prozent der Kunden weggefallen. Auch die Ende April angelaufene Corona-Soforthilfe für Selbständige war zwar für viele Betriebe eine Hilfe, aber realistisch gesehen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Denn, realistisch gesehen, wurden dabei nur die Betriebskosten berücksichtigt, die Kosten für den Lebensunterhalt, die Privat- Miete, Versicherungen und private Altersvorsorge fanden hierbei keine Anrechnung.

Und die Stundung der Geschäftsmiete für die Monate März bis Mai 2020 war eigentlich nur eine „Augenwischerei“, verzinst nachgezahlt werden muss sie ja doch. Und bei den neuen Soforthilfe-Programmen, die seit August anlaufen, werden Testate vom Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer für die Antragstellung benötigt, die existenzbedrohende Umsatzrückgänge gegenüber dem Vorjahr belegen müssen. Zumindest etwa stabilisiert hat sich die finanzielle Situation wieder Mitte September mit dem Beginn des neuen Schuljahres und dem Ende der Urlaubszeit.

Trotzdem steckt den Kunden bzw. Gästen das Geld nicht mehr so locker in der Tasche, denn Kurzarbeit und die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle im Herbst sorgen für eine gewisse Angst vor der Zukunft. Von mehreren Betreibern wurde mir mitgeteilt, dass sie mit einem Corona-bedingten Umsatzrückgang von 60 – 70 Prozent für das Geschäftsjahr 2020 rechnen. Und was im nächsten Jahr kommt, ist zum jetzigen Zeitpunkt unabsehbar. Es wäre wünschenswert, wenn die Bundesregierung weitere Hilfspakete speziell für die stark gebeutelten Gastronomie-Betriebe in Umlauf bringen würde, denn ohne sie fehlt etwas im Leben.

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